Kernaufgabe der Feuerwehren ist die Intervention bei Bränden, Naturereignissen, Explosionen, Einstürzen, Unfällen oder ABC-Ereignissen zum Schutz von Mensch, Tier, Umwelt und Sachwerten. Dies bedeutet jedoch nicht, dass jede Feuerwehr jede der angeführten Aufgaben vollständig erfüllen muss; bestimmte Aufgaben, wie zum Beispiel die Personenrettung (auf Strassen) können einzelnen (spezialisierten) Feuerwehren übertragen werden.
Die Feuerwehr ist ein Ersteinsatzmittel. Ihre Formationen sind modular aufgebaut. Sie ist innert Minuten einsatzbereit und leistet Einsätze, die Stunden bis Tage dauern. Nachbar- und Stützpunkthilfe gewährleisten die gegenseitige Unterstützung und Ablösung. Die Zusammenarbeit mit der Polizei und mit dem sanitätsdienstlichen Rettungswesen ist eingespielt. Für spezielle Aufgaben werden private Unternehmen (z. B. Bauunternehmen oder Kanalisationsreinigungsfirmen) zugezogen. Zur Unterstützung können Mittel anderer Partnerorganisationen, insbesondere des Zivilschutzes, beigezogen werden.
Die Feuerwehr Weinfelden hat 5 Kernaufgaben
- Ortsfeuerwehr für die Gemeinde Weinfelden mit rund 11‘500 Einwohner
- Stützpunktfeuerwehr für den mittleren Thurgau mit 11 Gemeinden
- Sanitätsstützpunkt für das mittlere Kantonsgebiet (von Kreuzlingen bis zum Nollen)
- Chemiewehrstützpunkt für das ganze Kantonsgebiet
- Bahnstützpunkt für das ganze Schienennetz im ganzen Kanton zusammen mit der Feuerwehr Romanshorn und Münchwilen
Ortsfeuerwehr der Stadt Weinfelden
Als Ortsfeuerwehr sind wir für das ganze Gemeindegebiet der Stadt Weinfelden Ersteinsatzelement bei Bränden, Naturereignissen, Explosionen, Einstürzen, Unfällen oder ABC-Ereignissen zum Schutz von Mensch, Tier, Umwelt und Sachwerten . Alle aufgeführten Aufgaben obliegen uns. Bei Grossereignissen kann es sein, dass ein regionaler oder kantonaler Führungsstab die Leitung und Koordination der Einsatzmittel übernimmt.
Stützpunktfeuerwehr im mittleren Thurgau
Innerhalb des Stützpunktgebietes unterstützen wir in erster Linie die Ortsfeuerwehren bei grösseren Ereignissen mit zusätzlichen Mitteln und Personal. Insbesondere bringen wir zusätzliche Mittel für die Höhenrettung (Autodrehleiter), Wassertransport (Universallöschfahrzeug) und für die Einsatzleitung mit. Wir sind im Sützpunktgebiet auch für alle Strassenrettungseinsätze verantwortlich.
Als eine der zehn Stützpunktfeuerwehren im Kanton unterstützen wir die folgenden zugeteilten Gemeinden bei grösseren Einsätzen:
- Amlikon-Bissegg
- Berg (ohne Graltshausen und Ast)
- Birwinken
- Bürglen
- Bussnang
- Kemmental (Gemeindegebiet südlich des Kemmenbaches, ohne Orte Alterswilen und Siegershausen)
- Märstetten
- Sulgen (ohne Ortsteil Götighofen)
- Schönholzerswilen
- Tobel-Affeltrangen (nur Ortsteile Märwil und Buch bei Märwil)
- Wigoltingen
Sanitätsstützpunkt im Thurgau Mitte
Der regionale Sanitätsstützpunkt unterstützt die Rettungsorganisationen im mittleren Thurgau (Kreuzlingen bis zum Nollen) bei einem Schadenereignis mit vielen Verletzten. Er ist einer von drei Stützpunkt-Sanitätszügen mit einem vom Kanton beschafften Sanitätsfahrzeug.
Chemiewehr Kanton Thurgau
Bei Ereignissen mit biologischen oder chemischen Gefahrenstoffen wird die Chemiewehr zur Schadensbewältigung aufgeboten. Die Chemiewehr bringt dazu spezielle Mittel und Fachleute zum Ereignis. Der Ersteinsatz erfolgt auch bei einem Chemieereignis durch die Ortsfeuerwehr, welche durch den jeweiligen Stützpunkt unterstützt wird. Bei der Bewältigung von radioaktiven Unfällen werden zusätzlich die Spezialisten von Schutz und Rettung Zürich aufgeboten.
Bahnstützpunkt im Kanton Thurgau
Bei Ereignissen auf dem Schienennetz wird der Bahnstützpunkt aufgeboten. Dieser setzt sich aus Spezialisten der Feuerwehr Weinfelden, Münchwilen und Romanshorn zusammen, damit schnell jemand vor Ort ist. Die Koordination dieser drei Elemente liegt bei der Feuerwehr Weinfelden.
Nebst diesen Bahnstützpunkten kommen selbstfahrende Lösch- und Rettungszüge (LRZ) der SBB in den Einsatz. Der LRZ besteht in der Regel aus einem Rettungswagen, einem Tanklöschwagen sowie einem Gerätewagen. Damit sind auch Orte auf dem Schienennetz zugänglich, welche mit normalen Fahrzeugen nicht erreichbar sind.
Weitere Aufgaben der Feuerwehren
Kantone und Gemeinden können den Feuerwehren über die Kernaufgabe hinausreichende Aufgaben übertragen. Dabei sollen jedoch folgende Prinzipien beachtet werden:
- Um das durch die Kernaufgabe definierte Profil nicht zu verwischen, sind den Feuerwehren nur mit äusserster Zurückhaltung andere Aufgaben zu übertragen.
- Die Feuerwehren sollen nur in der akuten Gefahrenabwehr (Intervention) eingesetzt werden.
- Um die hohe Einsatzbereitschaft der Feuerwehrangehörigen nicht zu missbrauchen, sollen sie nicht zur Erfüllung allgemeiner Aufgaben der Gemeinde herangezogen.
- Die Feuerwehren sollen nicht zur Instandstellung nach einem Grossereignis eingesetzt werden, damit ihre ständige Einsatzbereitschaft als Ersteinsatzformation gesichert bleibt.